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Newsletter KlimaScout

Mai 2013

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessierte an Anpassung an den Klimawandel,

Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie über ein Thema aus dem Bereich Gesundheit, das mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht wird, näher informieren.

Ausfühlichere Informationen finden Sie hierzu auch im KlimaScout.

Der Eichenprozessionsspinner



Raupenprozession am Eichenstamm. Quelle: Gartenamt Düsseldorf

Bei diesem Waldschädling handelt es sich um einen Nachtfalter, dessen Raupen Eichen besiedeln und sich von den Blättern der Bäume ernähren. Sie bauen charakteristischerweise bis zu einem Meter lange Gespinste unterhalb von Astgabeln und ziehen von dort in ausgedehnten Raupenprozessionen zum Fraß aus. Doch nicht nur Eichenbestände sind durch den Eichenprozessionsspinner gefährdet, auch für die menschliche Gesundheit stellt er ein Risiko dar. Die Raupen bilden im Verlaufe ihrer Entwicklung giftige Brennhaare aus, die beim Menschen allergische Reaktionen auslösen und sogar Entzündungen von Haut, Augen oder Atemwegen hervorrufen können.

Für diese zum Teil schwerwiegenden Beeinträchtigungen ist kein direkter Berührungskontakt mit den Tieren notwendig, da die Brennhaare auch durch Luftverdriftung über weite Strecken transportiert werden.

 

Vorkommen und Verbreitung



Verbreitung des Eichenprozessionsspinners in Deutschland (Stand: April 2013). Quelle: Julius Kühn-Institut

Der wärmeliebende Schmetterling kommt an trockenen Standorten in Mitteleuropa vor. Heiße, trockene Sommer und laue Winter begünstigen seine Ausbreitung. Das Julius-Kühn-Institut hat für 2013 in Deutschland die Befallsareale ermittelt (klicken Sie auf nebenstehende Karte), wobei das Auftreten in einigen markierten Gebieten lokal sehr begrenzt ist.  

 

Maßnahmen

Ein wesentlicher Aspekt der Vorkehrung ist eine umfangreiche Aufklärung über Risiken und Gefahren sowie eine effektive Kennzeichnung der betroffenen Gebiete.

Sowohl Ärzte als auch Betreuungseinrichtungen für Kinder sollten hinsichtlich der Symptome sensibilisiert werden.

Sinnvoll ist es, die städtische und stadtnahe Eichenbestände zu erfassen und eine Möglichkeit zur Meldung von Eichenprozessionsspinnerbefall einzurichten.

 

Beispiel Düsseldorf

Die Stadt, in der mäßiger Befall durch den Eichenprozessionsspinner auftritt, hat einen Runden Tisch zum Thema eingerichtet, bei dem die folgenden Dienststellen beteiligt sind:

  • Garten-, Friedhofs- und Forstamt
  • Gesundheitsamt
  • Ordnungsamt
  • Umweltamt
  • Schulverwaltungsamt
  • Feuerwehr
  • Pressestelle
  • Sportamt
  • Liegenschaftsamt

Hier wird das Vorgehen bei Befall städtischer Flächen abgestimmt. Informationen über Gesundheitsgefahren, Maßnahmen bei Berührungskontakt oder die entsprechenden Anlaufstellen in Gesundheitsamt und Feuerwehr werden in gemeinsamen Pressemitteilungen an die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert.

Für Fragen stehen Feuerwehr und Gesundheitsamt telefonisch zur Verfügung und halten für private Baumeigentümer Listen mit Firmen zur fachmännischen Entfernung der Raupennester bereit.

 

Neuzulassung des Biozids Dipel ES - eine Kontroverse

Im April dieses Jahres wurde das Biozid Dipel ES vorläufig zugelassen. Die Wirkung beruht auf Toxinen des Bakteriums Bacillus thuringiensis und ist selektiv für Schmetterlingsraupen und einige andere Insektenlarven. Im Vergleich zu bisherigen Breitbandgiften stellt Dipel ES eine wahrscheinlich ungefährlichere Alternative dar. Naturschützer warnen allerdings, dass über langfristige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in der Praxis bisher keine Aussagen getroffen werden können.

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) plädiert für eine umsichtige Handhabung und fordert, dass die mechanische Bekämpfung, also das Absaugen von Raupennestern durch spezialisierte Fachkräfte, vorrangig angewandt wird. Von Luftausbringung des Wirkstoffes rät er grundsätzlich ab.

Wurden auch in Ihrer Gemeinde Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in Hinblick auf den Eichenprozessionsspinner unternommen? Teilen Sie Ihre Erfahrung! Werden Sie KlimaScout-AutorIn und helfen Sie, Anpassungskosten zu senken und Schäden zu vermeiden.

 

Der KlimaScout auch für Ihre Bürger und Bürgerinnen!

Verständliche Tipps und Erläuterungen zum Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels leiten auch im privaten Bereich zur Vorsorge an und sensibilisieren außerdem für die Problematik. Neben wichtigen Hinweisen zum Thema Gesundheit (wie Maßnahmen bei Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner) erhalten Bürger und Bürgerinnen hier auch einfache, praktische Ratschläge für den Alltag.


So kann in Hitzesommern beispielsweise hochgewachsener Rasen in Kleingärten verhindern, dass der Boden austrocknet und so langfristigen Schäden vorbeugen.

Machen Sie die BürgerInnen in Ihrer Gemeinde auf dieses Informationsangebot aufmerksam!

Wir freuen uns über Ihren Besuch auf unserem KlimaScout!

Ihr KlimaScout-Team

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Kontakt

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Telefax: +49-69-71 71 39-93

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Internet: www.klimascout.de

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